Historia interculturalis

 

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Takashi Naraha

Clermont-Ferrand

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Kontakt W.Geiger

Thema:

Europa und die

Islamische Welt

 

 

 

 

 

Hier befindet sich eine Seite zur Geschichte der islamischen Welt und ihrer Beziehungen zu Europa im Aufbau.

 

Übersicht

 

Last update:

05.02.2011

Siehe auch auf Historia Interculturalis:

>>Interkulturelle Wissenschaft

 

1. Internetadressen und Links zur Geschichte des Islam und zu den Beziehungen zwischen Europa und der islamischen Welt

 

>>

2. Rückblick: Hinweis und Link auf die Ausstellung „Saladin und die Kreuzfahrer“

 

>>

3. Auswahlbibliographie zum Thema Islam und interkulturelle Begegnung

 

>>

4. Die Eroberung der Iberischen Halbinsel durch die Araber

von Derya Gök

 

>>Direkt zur Ausstellung

Hinweis Aktuell: Ausstellung Die Türckische Cammer in Dresden

 

>>

 auf der Seite Interkulturelle

Wissenschaft

Alchemie – Die okkulten Praktiken des dunklen europäischen Mittelalters oder reale arabische Wissenschaft?

von Melina Hermsen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

corvustempus

Kontakt W.Geiger

1. Internetadressen und Links zur Geschichte des Islam und zu den Beziehungen zwischen Europa und der islamischen Welt

Last update:

05.02.2011

>>www.islam.de

>>Frau im Islam

Die Website des Zentralrats der Muslime in Deutschland präsentiert sich im Zeichen des Dialogs. Aktuelle und historische Themen, der Koran in deutscher Übersetzung. Der ZMD bzw. die Website tritt für einen demokratischen, friedlichen und modernen Islam ein, besonders interessant ist daher die Seite zur Situation der Frau im Islam.

 

>>UNESCO Dialogue

>>Culture and Civilizations

Der UNESCO's Dialogue among Civilizations site präsentiert eine Reihe von Dokumenten zur verschiedenen Themen des interkulturellen Dialogs auf der Unterseite Culture and Civilizations, darunter Themen in Bezug auf Geschichte und Aktualität der islamischen Welt.

 

>>qantara.de

 

 

 

 

 

 

>>Dossier Reisen

 

>>Artikel M.Naggar

 

>>Artikel S.Schmies

 

>>Artikel S. Javad

>>Artikel Bilderverbot

Al-Qantara /

„Das arabische Wort "qantara" bedeutet Brücke. Mit dem gemeinsamen Internet­portal Qantara.de wollen die Bundeszentrale für politische Bildung, die Deutsche Welle, das Goethe-Institut und das Institut für Auslands­beziehungen zum Dialog mit der islamischen Welt beitragen. Das Projekt wird vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland gefördert.“

Auf dieser verdienstvollen „Brücke“ zwischen Orient und Okzident finden sich viele Dokumente und Diskussionsbeiträge zu Aktualität und Geschichte.

ImDossier Reisen durch Jahrhunderte und Kontinente werden historische und aktuelle Reiseberichte vorgestellt.

Im Rahmen dieses Dossiers hat Mona Naggar einen Beitrag über Die muslimische Wahrnehmung Europas im Mittelalter veröffentlicht.

Von Interesse ist auch ein Reisebericht von Bernhard von Breydenbach über eine Pilgerreise in den Orient im Jahre 1483, dazu ein Beitrag von Sandra Schmies ebenfalls auf Qantara.

Im Institut du Monde Arabe in  Paris (siehe dazu weiter unten) fand eine Ausstellung Venedig und der Orient statt (3.10.2006-18.2.2007) , Besprechung auf Qantara von Susan Javad.

Nimet Seker zum Buch über das islamische Bilderverbot von Silvia Naef.

 

>>Kulturaustausch 2/2009

Kulturaustausch online, die Zeitschrift des Instituts für Auslandsbeziehungen, bringt immer wieder Themen zum Islam. Heft 2 / 2009 hat einen Schwerpunkt „Treffen sich zwei – Westen und Islam“

 

 

Uni Tübingen:

>>Islam, Byzanz...

 

>>SAMS.on 2002

 

Uni Tübingen:

>>F-I-SP

 

>>Kreuzzüge

Die Historiker der Universität Tübingen haben mehrere Linksammlungen zusammengestellt, darunter rund um Islam.

Die Islam-Seite ist jetzt mit Byzanz und Osteuropa verbunden und aktualisiert worden (eine lange Liste bad links wurde entfernt).

Unter den Islam-Links hevorzuheben ist v.a. die Ringvorlesung WS 2002/03 der Universität Salzburg: Salzburger Mittelalterstudien Online = SAMS.on, Ringvorlesung Orient und Okzident im Mittelalter - Kontakte und Konflikte mit Downloads der Texte sowie Bildmaterial.

Auf weitere Links zum Islam kommt man über andere Listen der Uni Tübingen, so über die Seite Italien-Frankreich-Spanien zum christlich-muslimischen Spanien, darunter Untersammlungen „Arabisches Spanien“ und „Jakobsweg“

Außerdem gibt es eine extra Seite zum Thema Kreuzzüge.

 

>>Schätze der Welt Spanien

 

Die Online-Präsentation der TV-Dokumentationsreihe Schätze der Welt bietet zum muslimischen Spanien ebenfalls interessantes Material, über Real Player kann man die Filme online ansehen, außerdem gibt es Bildmaterial zum Herunterladen sowie die Filmtexte.

 

Morgenland1 / Morgen­land2 / Morgen­land3

Suche

Die dreiteilige Terra-X-Dokumentation (ZDF, wiederholt auf Phoenix) über den Islam und die Begegnung zwischen Abendland und Morgenland unter dem Titel Morgenland ist online in der ZDF-Mediathek abrufbar – über die direkten Links oder über die Suche nach „Terra-X Morgenland“

 

>>IMA

>>Le monde arabe

Das Institut du Monde Arabe in Paris ist eine der wichtigsten Institutionen zur Vermittlung arabisch-islamischer Kultur und Geschichte mit wissenschaftlichem Anspruch trotz des offiziellen Charakters des Instituts als einer Art Kulturbotschaft der Arabischen Liga. Die Website ist auch in englischer Sprache konsultierbar.

Die Ausstellungen des IMA sind in einem virtuellen Museum archiviert und können mit Micromedia Flash Player betrachtet werden.

 

>>lexicorient

Encyclopaedia of the Orient. The only encyclopaedia for North Africa and the Middle East

Begründet zunächst als private Intitiative von dem diplomierten Religionswissenschaftler Tore Kjeilen in Oslo. Inzwischen beteiligen sich weltweit Mitarbeiter daran, Co-Editor ist David Zersen, prof. emer. und ehem. Präsident der Concordia University in Austin.

 

>>Islamic History Sourcebook

>>Internet history sourcebooks project

Internet Islamic History Sourcebook

Eine Seite des wunderbaren Internet history sourcebooks project von Paul Halsall auf fordham.edu

 

>>igaiw

Institut für Geschichte der Arabisch-Islamischen Wissenschaften

Website des Instituts der Universität Frankfurt und des angeschlossenen Museums in der Westendstr. 69. Zahlreiche der 8oo Exponate sind auf der Website ausgestellt.

 

>>Starry Messenger

Der Starry Messenger des Department of History and Philosophy of Science of the University of Cambridge stellt den interkulturellen Zusammenhang der Wissenschaftsgeschichte mit zahlreichen Abbildungen dar.

 

>>National Library of Medicine

>>NLM Catalogue

Die US National Library of Medicine stellt auf ihrer Website ein Archiv von Abbildungen aus mittelalterlichen arabisch-islamischen Büchern ins Netz, nicht nur die Medizin betreffend, sondern im weiteren naturwissenschaftlichen Kontext.

 

>>MuslimHeritage

About MuslimHeritage.com :

“MuslimHeritage.com, a unique online Education Community, that brings together Muslims and Non-Muslims seeking to advance Civilisation through the study of Muslim Heritage. Pioneered by the Foundation for Science Technology and Civilisation (FSTC Limited) in the UK, it is an ambitious project that aims to raise global awareness on the importance and relevance of Muslim Heritage and its mostly unaccounted contribution to current world civilisation.”

Zusammen mit der nachfolgenden Website die umfangreichste mir bekannte Darstellung der europäisch-islamischen Interdependenz in der Geschichte von Zivilisation und Wissenschaft.

 

>>Muslim Scientists

Muslim Scientists and Islamic Civilization

Zusammen mit der vorher genannten die umfassendste Website zur Geschichte der islamischen Wissenschaft und ihres Einflusses auf Europa, begründet von Dr. A. Zahoor (GB). Leider gibt es kein vernünftiges Impressum der Site. Sie erhielt jedoch den „Britannica Internet Guide Award: Awarded to this web site in February 2000: Rated as one of the best on the Internet for aquality, accuracy of content, presentation and usability.”

>>WWNF

Discover Islamic Art

Museum With No Frontiers – a ground-breaking and visionary programme to establish a vast trans-national museum

Ein internationales wissenschaftliches Projekt mit Sitz in Brüssel. (English / Français)

>>Türkenbeute

„Das Virtuelle Museum „Karlsruher Türkenbeute“...
...präsentiert die Highlights der Sammlung „Karlsruher Türkenbeute“ im Badischen Landesmuseum mit interaktiven 3D- und Zoom-Aufnahmen.“

„Ausflüge in die Welt der Osmanen“ und der europäisch-türkischen Beziehungen.

>>Lindenmuseum Orient

Ebenso wie das Badische Landesmuseum präsentiert auch das Linden-Museum Stuttgart seine Orient-Abteilung als Virtuelles Museum im Web unter dem Titel Der Islamische Orient – Annäherung an eine Weltkultur.

>>Islamic coins

>>Medieval coins

The Maskukat Collection – Collection of Medieval & Islamic Mediterranean Coins

Kommentierte Sammlung von Münzen islamischer und christlicher Herrschaft im Mittelmeerraum auf zwei mit einander verbundenen Sites. Leider keine Informationen über den Betreiber der Website.

>>Romania

Araber und Juden in der Romania hieß eine Ringvorlesung der Romanisten der Universität Trier, von der offenbar jedoch nur ein Teil die ins Internet gestellt wurde, nämlich der Vortrag von Hartmut Köhler zu Italien und von Dieter Kremer zu Portugal (2005).

>>Koran-Übersetzungen

Nur-Koran.de

Mehrere Übersetzungen des Korans zur Auswahl. Der Hintergrund der Seite ist aufgrund mangelnder Informationen unklar, was an dieser Stelle betont werden muss. Die Autoren vertreten die Position, dass der Koran die einzige Richtlinie für den Islam darstellt (daher auch Intention und Name der Website) und nicht die weiteren Aussagen des Propheten (hadith). Außerdem sind einige esoterische Positionen erkennbar, auf die ich hier nicht weiter eingehen will. Aber die parallele Präsentation verschiedener Koranübersetzungen ist verdienstvoll.

 

 

Last update:

6.10.2007

Wird ergänzt...

>>Saladin-Ausstellung

2. Rückblick: Hinweis und Link auf die Ausstellung „Saladin und die Kreuzfahrer“

Ausstellung in Oldenburg 5.3.-2.7.2007, einige Exponate und Überblickstexte sind auf der Website zu sehen.

 

 

 

 

 

corvustempus

Kontakt W.Geiger

3. Auswahlbibliographie zum Thema

 

Vorab sei auf die praktische und kostengünstige Reihe C.B. Beck Wissen hingewiesen, v.a. auf folgende Werke:

Heinz Halm: Der Islam. Geschichte und Gegenwart, München 2000, 5.Aufl. 2004

Ulrich Rudolph: Islamische Philosophie. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, München 2004.

*

 

 

Wolfgang Geiger, "Interkulturelle Geschichte und monokulturelles Weltbild", in: Handlung Kultur Interpretation. Zeitschrift für Sozial- und Kulturwissenschaften, Universität Hannover, (Humanities Online), N°2/2005, S.319-342.

Alain Brissaud: Islam und Christentum. Gemeinsamkeit und Konfrontation gestern und heute, Berlin 1993, Düsseldorf (Albatros) 2002.

Richard Fletcher: Ein Elefant für Karl den Großen. Christen und Muslime im Mittelalter, Darmstadt (WBG) 2005.

Franco Cardini: Europa und der Islam. Geschichte eines Mißverständnisses, München (Beck), 2000, (Beck’sche Reihe) 2004.

Elisabetta Bovo / Paolo Golinelli / Giovanni Zuanazzi: Kaiser, Kalifen und Kaufleute. Das frühe und hohe Mittelalter, Verlagshaus Stuttgart 1996 u.sp.

Dieser später auch als “ADAC-Buch” verlegte Band aus der urspr. italienischen Reihe L’Uomo e il tempo  bietet eine erstaunlich gelungene parallele Darstellung der Weltgeschichte mit hervorragendem Bildmaterial.

Sigrid Hunke: Allahs Sonne über dem Abendland. Unser arabisches Erbe, Stuttgart 1960, Frankfurt/M. (Fischer TB), 2001.

Sigrid Hunkes Buch hat Geschichte gemacht, verfasst zu einer Zeit, als Europa mental weitgehend noch von der Kolonialära geprägt war. Die romanhaft geschriebene, aber wissenschaftlich fundierte Geschichte des Aus­tausches zwischen Okzident und Orient vom frühen Mittelalter an empfiehlt sich zum Kauf von 9,90 € für alle, die sich mit dem Thema auch zukünftig beschäftigen wollen.

W. Montgomery Watt: Der Einfluß des Islam auf das europäische Mittelalter, Edinburgh 1972, Berlin (Wagenbach) 1988, 1992 u.sp.

Ebenfalls ein Klassiker zu erschwinglichem Preis, eher nüchtern und knapp gehalten, stärker auf die arabische Wissenschaft konzentriert und insgesamt ein guter Einstieg.

Ahmed Djebbar: Une histoire de la science arabe, Paris (Seuil) 2001.

Maria Rosa Menocal: Die Palme im Westen. Muslime, Juden und Christen im alten Andalusien, Berlin (Kindler) 2003.

Arnold Hottinger: Die Mauren. Arabische Kultur in Spanien, Zürich (Reprint Verlag Neue Zürcher Zeitung) 2005, sowie als Lizenzausg. München (W. Fink) 2005.

André Clot: Das maurische Spanien. 800 Jahre islamische Hochkultur in Al Andalus, Düsseldorf (Patmos / Albatros) 2004.

Hans-Jürgen Kotzur (Hg.): Kein Krieg ist heilig – Die Kreuzzüge. Katalog der Ausstellung im Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum in Mainz, 2004.

Als getrenntes Faszikel erschienen: Kein Krieg ist heilig – Die Kreuzzüge. Tafeltexte zur Ausstellung.

Peter Milger: Die Kreuzzüge. Krieg im Namen Gottes, Gütersloh (Bertelsmann), 1988.

Buch zur gleichnamigen Fernsehserie des Hessischen Rundfunks. Mit vielen Quellentexten.

Amin Maalouf: Der Heilige Krieg der Barbaren. Die Kreuzzüge aus der Sicht der Araber, München (Diederichs), 1996. [Orig, Paris 1983].

Die klassische Referenz für die alternative Sicht auf die Kreuzzüge, inzwischen auch als TB erhältlich.

Anne-Marie Eddé / Françoise Micheau (Hg.): L’Orient au temps des croisades. Textes arabes présentés et annotés, Paris (Flammarion), 2002.

Barbara Tuchman: Bibel und Schwert. Palästina und der Westen vom frühen Mittelalter bis zur Balfour-Deklaration 1917, Frankfurt a.M. (Fischer TB), 2001 [Orig. New York 1956]

 

Info auch auf der Homepage von

>>pax et gaudium

 

 

 

Krämer: Islam, siehe auch >>Bundeszentrale für Politische Bildung

 

Die Kreuzzüge, Schwerpunkt in: pax et gaudium, n°22, Februar-April 2006.

Darin u.a. interessante Beiträge über die politische Lage in der arabischen Welt sowie über die ost-westlichen Handelsbeziehungen.

David Abulafia: Herrscher zwischen den Kulturen. Friedrich II. von Hohenstaufen, Berlin (Siedler), 1991.

Yves Thoraval: Lexikon der islamischen Kultur, Darmstadt (Primus), 1999.

Nabil Osman (Hg.): Kleines Lexikon der Wörter arabischer Herkunft, München (C.H. Beck) 1982.

Gudrun Krämer, Geschichte des Islam, München (C.H. Beck), 2005.

Albert Hourani: Die Geschichte der arabischen Völker. Von den Anfängen des Islam bis zum Nahostkonflikt unserer Tage, Frankfurt a.M. (Fischer TB), 2003.

 

 

>>Uni Jena

 

>>Georg-Eckert-Institut

 

*

Der Islam in Geschichtsbüchern ist Gegenstand von mehreren Uni-Projekten, ein Exposé von Monika Tworuschka findet sich auf der Website der Universität Jena.

Das Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung hat ebenfalls ein Forschungsprojekt zu diesem Thema, siehe dazu das Exposé: „Entwicklung von neuen Schulbuchmaterialien über die islamische Welt“ 

 

 

 

 

Publikationen mit didaktischer Zielsetzung und Quellensammlungen:

Wolfgang Jäger u.a.: Die islamische Welt und Europa. Kurshefte Geschichte, Cornelsen, Berlin 2002.

Hartmann Wunderer  (Hg.): Der Islam und die westliche Welt – Konfrontation, Konkurrenz, Kulturaustausch. Thema Geschichte, Schroedel, Hannover 2003.

Wolfgang Günter: Islam und Islamismus. Geschichte aus erster Hand, Wochenschau-Verlag, Schwalbach/Ts., o.J. (=2006).

 

 

Wird fortgesetzt...

 

 

 

* Studentin am Semi­nar für Didaktik der Geschichte der Uni­ver­sität Frankfurt a.M.

© D. Gök,

Febr. 2007.

4. Die Eroberung der Iberischen Halbinsel

durch die Araber

von

Derya Gök*

 

 

1. Einleitung

Die Eroberung Spaniens, beziehungsweise der Iberischen Halbinsel durch die Araber ist ein wichtiges Kapitel in der Geschichte. Laut Brissaud sind aus dieser Zeit nur wenige Schriften überliefert, weshalb wir über die genauen Umstände der arabischen Machterlangung nur wenig wissen. Was wir jedoch wissen ist, dass sich die Eroberung der Iberischen Halbinsel, verglichen mit vorherigen Eroberungen der Araber, als relativ leicht erwies. Die arabischen Eroberer trafen auf der Iberischen Halbinsel auf ein zentralistisch organisiertes Herrschaftsgebiet, das jedoch deutliche Zeichen des Zerfalls trug, das Reich der Westgoten. Die Westgoten, die seit dem 6. Jahrhundert in Spanien herrschten, waren innerlich gespalten, weil die Nachfolge eines jeden Herrschers immer wieder durch Kämpfe gewaltsam entschieden werden musste. Sie hatten den jüdischen Teil der Bevölkerung durch beständige Verfolgungen verbittert. Die westgotische Kirche pflegte mit Gewalt die Glaubensstreitigkeiten zu regeln und es gab eine Sklavenfrage, die als einer der wichtigsten inneren Widersprüche des westgotischen Regimes gelten muss. Vor diesem Hintergrund gab das Land eine verführerische Beute für die muslimischen Truppen ab.

Zu Beginn dieser Arbeit findet sich ein zitierter Artikel aus „Die Zeit. Welt- und Kulturgeschichte“ mit dem Titel „Die arabische Herrschaft in Europa“, der im weiteren Verlauf der Arbeit nach seiner Richtigkeit untersucht wird. Dies erfolgt anhand der Literatur von Brentjes, Brissaud, Clot und Hottinger zu dem Thema „Eroberung der Iberischen Halbinsel durch die Araber“. Daraufhin folgt ein Kapitel über das Zusammenleben der verschiedenen Gemeinschaften auf der Iberischen Halbinsel.

 

 

 

 

 

 

 

 

[1] Hans-Rudolf Singer: „Minarett und Kirchturm: Die arabische Herrschaft in Europa“, in: Die Zeit Welt- und Kultur­geschich­te, Bd. 6, Hamburg 2006, S.212.

 

2. „Die arabische Herrschaft in Europa“ in der Zeit Welt- und Kulturgeschichte

 Hier wird ein Abschnitt aus der „Welt- und Kulturgeschichte“ der ZEIT mit der Überschrift „Die arabische Herrschaft in Europa“ zitiert.

„Nach einer Erkundung im Jahre 710 unter Tarif ibn Malik setzte 711 auf Befehl des arabischen Eroberers und Gouverneurs des Maghreb, Musa ibn Nusair, ein hauptsächlich aus Berbern bestehendes Heer von etwa 7000 Mann unter dem Kommando seines Klienten Tarik ibn Sijad, selbst bekehrter Berber, nach Spanien über und landete am Felsen von Gibraltar. Nach raschem Vormarsch kam es am 19. Juli zur Entscheidungsschlacht am Guadalete bei Jerez de la Frontera mit dem Heer der Westgoten, deren König Roderich in der Schlacht fiel.

Der muslimische Sieg führte zum raschen Vormarsch des siegreichen Heeres, zur Besetzung der westgotischen Hauptstadt Toledo und, dank Verstärkung durch den Oberbefehlshaber Musa persönlich, zur fast vollständigen Eroberung der Iberischen Halbinsel. [...]“

Dieser Abschnitt findet sich in Band 6 der 20 Bände umfassenden Reihe der Zeit Welt- und Kulturgeschichte. Das Thema dieses Bandes lautet „Aufstieg des Islam“ und der zitierte Abschnitt findet sich im Kapitel „Die arabische Welt (610-1492)“.[1]

In diesem kurzen Abschnitt erhält man einige, beziehungsweise die wichtigsten Informationen in komprimierter Form. Die Namen und Daten, die erwähnt werden, stimmen mit denen aus den Darstellungen bei Brentjes, Brissaud, Clot und Hottinger überein. Durch die knappe Darstellung fehlen jedoch einige Einzelheiten. So erfährt der Leser nichts über die christlichen Komplizen der Araber, die ihnen die Eroberung erleichtert haben. Ebenso wird nicht näher darauf eingegangen, welche Städte Spaniens, beziehungsweise der Iberischen Halbinsel letztendlich unter arabischer Herrschaft standen. Es wird lediglich gesagt, dass die Muslime die Iberische Halbinsel „fast vollständig“ eroberten. Ein weiterer wichtiger Aspekt, der in dieser Beschreibung fehlt, ist das Zusammenleben der verschiedenen Gemeinschaften und deren Beziehungen zueinander. So hätte erwähnt werden können, dass die arabische Invasion für die Juden eine Art „Befreiung“ war.

Die Informationen, die man hier erhält, sind zwar richtig, doch sind sie meiner Meinung nach zu kurz gefasst. Es hätte ausführlicher beschrieben werden müssen, wie und warum die Araber auf die Iberische Halbinsel kamen; warum es ihnen so „leicht“ gefallen ist, die Iberische Halbinsel zu erobern; welche Auswirkungen die Invasion der Araber für die dort ansässige Bevölkerung hatte; wie die verschiedenen Gemeinschaften nach der Invasion zusammenlebten usw. Auch hätte man auf die Heere beziehungsweise die Schlacht auf der Iberischen Halbinsel näher eingehen  können. Ein weiterer Aspekt, der fehlt, den ich allerdings für sehr wichtig halte, sind die von den Arabern vor allem den Juden angebotenen Kapitulationsbedingungen. Diese stellten nämlich einen Wendepunkt im Leben der Juden auf der Iberischen Halbinsel dar. All diese Details, die von Bedeutung sind, fehlen in der Darstellung aus der „Zeit. Welt- und Kulturgeschichte“. Die Antworten, auf die soeben von mir gestellten Fragen, findet man in der Literatur von Brentjes, Brissaud, Clot und Hottinger.

 

[2] André Clot: Al Andalus. Das maurische Spanien. Düsseldorf und Zürich, 2002, S.20.

 

 

[3] Burchard Brentjes: Die Mauren. Der Islam in Nordafrika und Spanien (642-1800). Wien, 1989, S.67.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

[4] Clot, op. cit., S.21.

 

3. Die (Blitz-)Eroberung der Iberischen Halbinsel

Bei Clot beginnt das Kapitel über die Eroberung Spaniens mit einer Liebesgeschichte.[2] Dieser zufolge hatte Graf Julian seine Tochter an den Westgotenhof von Toledo geschickt, damit sie dort ihre Bildung vervollkommne. Als einmal König Roderich die Schöne beim Bade beobachtete, entbrannte er in Liebe zu ihr und verführte daraufhin die Tochter des Grafen. Als Julian von dieser Schande erfuhr, schwor er Rache und überredete Tariq, den muslimischen Statthalter von Tanger, in Spanien einzufallen. Seine eigenen Truppen sollten sich den arabischen Kriegern anschließen. Clot erwähnt aber auch, dass nichts an dieser Geschichte verbürgt ist, außer der realen Existenz des Grafen Julian, der tatsächlich mit Tariq gegen die Westgoten paktierte.

Nach Brentjes setzten im Juli 710 fünfhundert islamische Krieger unter dem Befehl eines Berbers namens Tarif nach Spanien ein.[3] Da diese christliche Komplizen hatten, stieß der Überfall unterwegs auf keine Hindernisse und erwies sich als äußerst gewinnbringend. Dieser Erfolg genügte, um den Kalifen vom Reichtum wie auch von der Verwundbarkeit Spaniens zu überzeugen.

Ein Jahr später landete wieder ein Berber, Tariq ibn Ziyad, der Statthalter von Tanger, mit 7000 Mann auf der Halbinsel. Er war ein Klient des Musa ibn Nusair, des Gouverneurs des Maghrib. Laut Brissaud war seine Armee zehnmal so groß wie die Tarifs und rekrutierte sich hauptsächlich aus benachbarten Berberstämmen. Nach ihm wurden später die Herkulessäulen benannt, die den äußersten Süden des Festlandeuropas markieren: Jebel al-Tariq oder Gibraltar. Der westgotische König Roderich war im Vorjahr vom muslimischen Überfall völlig überrumpelt worden und verfolgte das weitere Vordringen des Islam in Afrika mit größter Besorgnis. Nun zog er alle Truppen zusammen, die ihm seine Vasallen liefern konnten. So kam er zu einer zahlenmäßig ansehnlichen, aber ansonsten sehr heterogenen und undisziplinierten Armee.

Tariq verfügte trotz der christlichen Verbündeten nur über ein vergleichsweise kleines Heer, das aber um so motivierter war, als es hinter sich nur das Meer hatte und nach Eroberungen strebte. Die beiden Heere trafen nahe der Stadt Jerez aufeinander. Nach mehreren Tagen kleinerer Duelle entbrannte ein erbitterter Kampf. Im kritischsten Augenblick der Schlacht verließen mehrere Familienangehörige des vorherigen westgotischen Königs mit ihren Truppen das Schlachtfeld. Sie hofften, die Wahlkampagne dadurch wieder eröffnen und das Zepter in ihre Familie zurückholen zu können. Die spanische Armee fühlte sich verraten, durchbrach die Ränge, wurde niedergemetzelt oder in die Flucht geschlagen. König Roderich kam bei der Flucht ums Leben.

Bei Clot erfährt man mehr über das hauptsächlich aus Sklaven zusammengestellte Heer des Königs. Er bot etwa 40.000 bis 100.000 mangelhaft bewaffnete und schlecht geführte Kämpfer auf.[4] Laut Clot bewegten sich die Heere einige Wochen in Ausweichmanövern umeinander herum und prallten schließlich um den 20. Juli 711 in der Umgebung von Sidonia aufeinander. Roderichs schwaches und undiszipliniertes Heer unterlag der muslimischen Streitmacht. Dreitausend Muslime fielen, aber dies schwächte das arabische Heer nicht nachhaltig.

Brissaud erläutert, dass Tariq sich nun beeilte, die Königsstadt Toledo im Herzen Spaniens zu belagern, um den Besiegten keine Zeit zu lassen, sich vom Schlag zu erholen und einen neuen König zu wählen. In der Zwischenzeit sicherten sich einzelne Truppenkommandos Positionen im Süden: Córdoba, Malaga, Grenada und Sevilla. Der muslimischen Sitte getreu, bot Tariq der Hauptstadt ehrbare Kapitulationsbedingungen an: Wer die Stadt mit seinem Hab und Gut verlassen wollte, konnte dies tun. Christen und Juden, die sich zum Bleiben entschlossen, durften weiterhin ihre Religion ausüben und nach ihren Gesetzen leben.

Da Toledo außerstande war eine Belagerung abzuwehren, nahm die Stadt die Bedingungen an, kapitulierte und übergab dem Sieger den sagenhaften Schatz der westgotischen Könige. Die Kirche erwies sich nach dem Tod des Königs als unfähig, die Organisation des Kampfes gegen die Aggressoren zu übernehmen. So zerfiel das nunmehr herrscherlose riesige, wohlhabende Reich der Halbinsel bereits nach einer einzigen Niederlage seiner Armeen gegen ein paar tausend Berber. Alles lässt darauf schließen, dass sich seine Bevölkerung weder ihren ehemaligen Herren noch der Staatsreligion sehr verbunden gefühlt hatte.

Nachdem Toledo nun unterworfen war, setzte Tariq seinen Vormarsch unbehindert fort. Es gelang ihm die Herrschaft über die gesamte Iberische Halbinsel, mit Ausnahme des nördlichsten Teils, an sich zu reißen. Mousa, Offizier des Kalifen in Nordafrika und selbst erfolgreicher Eroberer, fühlte sich durch den Ruhm und die Siege seines Untergebenen gekränkt. Er machte sich ebenfalls mit seinem Heer auf, bemächtigte sich einiger von Tariqs Überfall noch verschont gebliebener Städte und bestellte ihn zu sich, um von ihm Rechenschaft zu fordern. Während Mousa nun selbst die Eroberung Spaniens weiterführte, betraute er Tariq mit bescheidenen Befriedungsaufgaben in den besetzten Gebieten. Mousas Sohn, Abdelaziz, vollendete die arabische Eroberung der Halbinsel. 713 schloss er mit Theodomir, einem der letzten Westgoten, die sich gegen ihn noch zur Wehr setzten, einen Vertrag. Dieser sicherte dem Westgoten zu, dass er in seinem Reich ungestört bleibe, und Leben, Eigentum, Frauen und Kinder, Religion und Kirche nicht angetastet würden. Als Gegenleistung musste Theodomir freiwillig seine Städte Orihuela, Valentola, Alicante, Mola, Vacasora, Bigerra, Ora und Lerca herausgeben und sich verpflichten, dem Kalifen über die Pläne und Machenschaften seiner Feinde genauestens Bericht zu erstatten. Darüber hinaus mussten er sowie alle gotischen Adeligen einen Jahrestribut in Geld und Naturalien leisten und außerdem die Hälfte der von ihren Vasallen eingezogenen Steuern an den muslimischen Machthaber abführen.

Der Erfolg der arabischen Eroberungsfeldzüge in Spanien beruhte auf der Nachsicht und Toleranz der Muslime. Dank dieser Eigenschaften erlangten sie die Macht über diese ehemalige römische Provinz. Aber ein Eroberungskrieg geht auch mit Gewalttaten und Ungerechtigkeiten einher. So war damals beispielsweise eine Bevölkerung, die den Mut hatte, den Arabern Widerstand zu leisten, drei Tage lang der freien Willkür der Sieger ausgesetzt. Insgesamt spielte sich die arabische Besatzung jedoch in für die damalige Zeit relativ „zivilisierten“ Verhältnissen ab.

 

 

 

 

 

 

 

[5] Arnold Hottinger: Die Mauren. Arabische Kultur in Spanien. Zürich, 1995, S.44.

 

 

 

 

 

[6] Hottinger, op. cit., S.45.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

[7] Hottinger, op. cit., S.47.

4. Zusammenleben der verschiedenen Gemeinschaften

In den Städten lebten zahlreiche Juden. Für sie standen die von den Muslimen angebotenen Kapitulationsbedingungen und die Beschlüsse eines iberischen Konzils, nach denen der König niemanden in seinem Reich dulden durfte, der nicht katholisch war, in einem starken Kontrast. Nach dieser Erklärung waren die westgotischen Machthaber sogar so weit gegangen, dass sie den Juden ihre Kinder entrissen, damit diese nicht den gleichen „Fehler“ begingen wie ihre Eltern. 702 hatte ein anderes Konzil in Toledo den Juden verboten zu heiraten, sie zu Sklaven des Staates gemacht und all ihr Vermögen beschlagnahmt. Viele Juden mussten sich zu Scheinbekehrungen hergeben. Vor diesem Hintergrund ist es nicht wunderlich, wenn die Invasoren in der jüdischen Gemeinde wertvolle Verbündete waren.

Die Juden verstanden laut Hottinger die arabische Invasion als Befreiung vom westgotischen Joch.[5] Dies liegt daran, dass im 7. Jahrhundert der Antisemitismus in Toledo, der geistlichen und weltlichen Hauptstadt des Gotenreiches, virulent wurde. Juden wurden als Störenfriede gesehen, die sich gegen die politische und geistliche Einheit des Reiches stemmten. Während des vorausgegangenen Jahrhunderts hatte man versucht, die Juden durch Überredung und Zwang zum Katholizismus zu bekehren. Der Erzbischof Julian von Toledo rief 681 zur totalen Christianisierung auf. Alle Juden müssten sich bekehren unter Strafandrohung von 100 Peitschenschlägen, Kahlscheren des Kopfes, lebenslänglicher Verbannung und Konfiskation ihrer Güter zugunsten des Königs. Im Jahr 693 wurden Wirtschaftsgesetze erlassen, die die Juden ruinieren sollten. Die Häfen wurden für die gesperrt, sie durften keinen Handel mit Christen mehr treiben und all ihr Grundbesitz wurde enteignet und in den Besitz des Königs überführt. Im Jahre darauf erklärte König Egira vor dem 17. Konzil von Toledo, alle Juden sollten versklavt werden, Kinder bis zu sieben Jahren seien ihren Eltern wegzunehmen und in christlichen Familien aufzuziehen. Nach der arabischen Invasion kam es dann rasch zu einem friedlichen Zusammenleben zwischen Juden und Arabern, ohne dass sichtbare Zeichen der Feindschaft zwischen den Juden und der einheimischen Bevölkerung übrig geblieben wären. Die Juden unterstützten von nun an die Araber als Hilfstruppen.

Laut Hottinger waren Christen und Juden als Angehörige einer „Religion des Buches“[6] berechtigt, ihre Religion weiter auszuüben und ein normales Zivilleben zu führen, solange sie eine Kopfsteuer entrichteten und sich an gewisse Vorschriften hielten. Diese Vorschriften bezweckten, die Überlegenheit des Islams und seiner Gläubigen als Staatsvolk gegenüber den beschützten Religionen, den sogenannten Dhimmi, zu gewährleisten und zu dokumentieren. Dies waren: kein Neubau von Kirchen und Synagogen, nur ihre Instandhaltung; kein Militärdienst; keine Pferde als Reittiere; keine allzu prächtigen Gewänder; keine Regierungsposten usw. Die Heirat muslimischer Frauen war dem Dhimmi untersagt, weil diese dadurch den Ungläubigen untertan worden wäre. Die Heirat einer Jüdin oder Christin durch einen Muslim war jedoch möglich.

Bei Brissaud heißt es, dass zu Beginn die ansässigen Araber in der iberischen Bevölkerung nur eine winzige Minderheit bildeten. Mit der Zeit vermischte sich ein Teil von ihnen durch Ehe mit den einheimischen bzw. eingewanderten Volksstämmen. Die Kolonisation der Iberischen Halbinsel durch die Muslime hatte Bevölkerungsgruppen aus allen Regionen des Islam – Ägypten, Irak, Syrien, Palästina, Persien, Arabien oder Nordafrika – angelockt. Diese Vertreter reicher und verschiedenartiger Zivilisationen vermischten sich im spanischen Schmelztiegel.

Hottinger fügt dem hinzu, dass der Stammesstolz der Araber dafür sorgte, dass alle Muslime nicht-arabischer Abstammung niedriger eingestuft wurden als die Angehörigen der arabischen Stämme. Neben den Arabern waren die Berber mit Tariq nach Spanien gekommen. Sie waren bei ihrem Übertritt zum Islam gezwungen worden, sich einem der arabischen Stämme als Klienten zu unterstellen. Unter den Berbern wiederum, die ja auch zu den Eroberern gehörten, standen in der sozialen Rangordnung die zum Islam übergetretenen Einheimischen, genannt „Muwallad“[7]. Diesen Muwallad folgten die „Leute des Buches“, welche Juden und Christen geblieben waren, mit ihrer eigenen religiös-politischen Hierarchie, unter Rabbinern und Bischöfen. Diese religiösen Oberhäupter waren auch die Gesprächspartner und Befehlsempfänger der muslimischen Oberherren.

Am untersten Ende der sozialen Leiter standen die Sklaven. Auch die Juden und die Christen konnten Sklaven halten, doch durften diese keine Muslime sein. Die Freilassung von Sklaven gilt im Islam als eine der verdienstvollsten Handlungen, die ein Muslim vornehmen kann. Sklavinnen, die ihren Herren Kinder gebaren, wurden stets freigelassen.

 

5. Schlussbetrachtung

Die von mir zu diesem Thema verwendete Literatur von Brentjes, Brissaud, Clot und Hottinger enthalten nahezu identische Informationen zum Thema „Die Eroberung der Iberischen Halbinsel durch die Araber“. Clot beginnt das Thema mit einer Art „Liebesgeschichte“, die ich in keiner der anderen Darstellungen wieder gefunden habe. Die Daten und Namen, die für dieses Kapitel von Bedeutung sind, unterscheiden sich in keinster Weise. Während beispielsweise Clot das Heer des Königs näher beschreibt, erfährt man bei Hottinger mehr über das Zusammenleben der verschiedenen Gemeinschaften. Im Großen und Ganzen ergänzen sich die Darstellungen der Autoren.

Wie man anhand des Kapitels aus der „Zeit. Welt- und Kulturgeschichte“ erkennt, fehlen in diesem einige Informationen über die Eroberung der Iberischen Halbinsel durch die Araber, die mit Sicherheit von Bedeutung sind. Doch die Informationen, die man erhält, sind nahezu identisch mit denen, die man von Brentjes, Brissaud, Clot und Hottinger zu diesem Thema bekommt. Da es sich hierbei um eine Art Lexikonartikel handelt, ist es verständlich, dass man keine ausführlichen Darstellungen zu den Themen bekommt. Es ist von vornherein anzunehmen, dass man hier nur eine komprimierte Darstellung erhält und wissenschaftliche Literatur hinzuziehen muss, wenn man sich ausführlicher mit diesem oder einem anderen Thema beschäftigen möchte. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass die komprimierten Formen richtige Informationen erhalten, was in diesem Fall zutrifft.

 

6. Literaturangabe

BRENTJES, Burchard: Die Mauren. Der Islam in Nordafrika und Spanien (642-1800). Wien, 1989.

BRISSAUD, Alain: Islam und Christentum. Gemeinsamkeit und Konfrontation gestern und

heute. Berlin, 1993.

CLOT, André: Al Andalus. Das maurische Spanien. Düsseldorf und Zürich, 2002.

HOTTINGER, Arnold: Die Mauren. Arabische Kultur in Spanien. Zürich, 1995.

ZEITVERLAG GERD BUCERIUS (Hrsg.): Die Zeit Welt- und Kulturgeschichte. Epochen, Fakten, Hintergründe in 20 Bänden. Bd. 6. Hamburg, 2006, darin: Hans-Rudolf Singer: „Minarett und Kirchturm: Die arabische Herrschaft in Europa“, S.212-228.

 

 

 

 

 

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